Mehr als 3 Punkte verloren

Am Samstag, 18. Oktober 2025, verlor der FC Amriswil im Derby gegen den FC Neukirch‑Egnach knapp mit 2:1. Das Spiel bot die erwartete Intensität – viel Zweikampf, Spannung und Emotionen bis zum Abpfiff.​ Wie schon in früheren Partien geriet der FCA früh in Rückstand und musste dem Resultat hinterherlaufen. Trotz eines zwischenzeitlichen Ausgleichs drehte der FCNE die Partie in der Schlussphase zu seinen Gunsten.  Für die junge Amriswiler Mannschaft war es ein lehrreiches Spiel, das zeigte, dass «der andere Fussball» – viele Spielunterbrüche, Schiedsrichterentscheide etc. – noch Entwicklungspotenzial birgt. Bitter war zudem die vermutlich schwere Verletzung von Vizekapitän und Teamstütze Ramon Beck, dem der Verein rasche Genesung wünscht.

Erste Halbzeit
Bereits in den Anfangsminuten zeigte sich Amriswil aktiv und suchte den Weg über die linke Seite nach vorne. Zwei Offensivaktionen über den Flügel brachten gefährliche Situationen, doch die Abschlüsse – einmal direkt aus spitzem Winkel, einmal nach Hereingabe in den Strafraum – verfehlten die nötige Präzision. In der 16. Minute dann die bittere Szene: 2. Captain Ramon Beck verletzte sich im gegnerischen Strafraum schwer am Knie, als er beim Angriffsversuch in ein Loch trat. Für ihn kam Emrah Demirel ins Spiel. Der Schock über den Ausfall war spürbar – Amriswil verlor kurzzeitig den Rhythmus, was Neukirch‑Egnach besser ins Spiel brachte. In der Folge kam es auf beiden Seiten zu vereinzelten Chancen. Auf der einen Seite rettete Amriswils Torhüter Neziraj glänzend gegen einen satten Schuss aus kurzer Distanz, auf der anderen verpasste ein Kopfball nach einem Eckball von Samarkand nur knapp das Ziel – der Ball strich rund 50 Zentimeter über die Querlatte. In der 43. Minute kam es dann zur Führung für das Heimteam: Nach einem Tackling von Lopez Vilanova im eigenen Strafraum – der Ball wurde dabei leicht abgefälscht – entschied der Schiedsrichter auf Strafstoss. Adriano Martino verwandelte sicher zum 1:0. Mit diesem knappen Rückstand ging es für den FCA in die Pause – ein Zwischenstand, der aufgrund der Ereignisse und des verletzungsbedingten Rückschlags unglücklicher kaum hätte ausfallen können. Das Spiel war von vielen Unterbrechungen geprägt, was den Spielfluss deutlich beeinträchtigte. Stark daran beteiligt war der Schiedsrichter, der sehr kleinlich pfiff und dadurch den Spielrhythmus beider Mannschaften störte.

Zweite Halbzeit
Bereits in der 46. Minute wurde bei Amriswil Jeremias Schöpf durch Patrick Lopes Santos ersetzt, was frischen Wind in die Mannschaft brachte. Wenig später, in der 49. Minute, erhielt Mark Van Laarschot von Neukirch-Egnach die erste Verwarnung der Halbzeit. Die Partie blieb intensiv, wie die Gelbe Karte für Elvir Islami in der 55. Minute zeigte, der mit seiner Reaktion auf die vielen Foulpfiffe durch den Schiedsrichter deutlich die Geduld verlor. In der 68. Minute gelang Tomas Neziraj endlich der längst ersehnte Ausgleichstreffer für Amriswil. Nach einem präzisen Pass in die Tiefe konnte er den Ball flach ins Tor befördern und den Spielverlauf wieder offen gestalten. Trotz des Ausgleichs blieb das Spiel von Unterbrechungen geprägt, viele Verwarnungen kamen hinzu, wie für Emrah Demirel in der 83. und Jeremias Schöpf in der 87. Minute. Auch in der 89. Minute musste Tomas Neziraj eine gelbe Karte hinnehmen. Die entscheidende Szene ereignete sich in der 90. Minute, als Aaron Aerne nach einem weiteren Foul gegen die Amriswiler einen Strafstoss verwandelte und den FC Neukirch-Egnach wieder in Führung brachte. Amriswil warf in den letzten Minuten alles nach vorne, versuchte den Ausgleich zu erzwingen, doch das Spiel wurde zunehmend von häufigen Unterbrechungen im zehner-Sekunden-Takt geprägt. Vor allem die Foulpfiffe gegen den FCA hemmten den Spielfluss merklich, was es dem Heimteam ermöglichte, den Vorsprung über die Zeit zu bringen und somit den wichtigen Heimsieg mit 2:1 zu sichern. Dieser Sieg belohnte Neukirch-Egnach für eine kämpferisch starke Leistung und sorgt weiter für Spannung in der Liga.

Fazit
Die Gäste taten sich an diesem Abend sichtlich schwer. Die zahlreichen Absenzen und Verletzungen hinterliessen ihre Spuren, ebenso wie die etwas holprigen Platzverhältnisse und nicht zuletzt die kleinlich gepfiffenen Schiedsrichterentscheidungen, die das Spiel zusätzlich erschwerten. Dem kampfstarken und routinierten Team aus Neukirch-Egnach konnte sich der FCA an diesem Tag nicht durchsetzen. Aus dieser Partie muss der FCA wichtige Lehren ziehen – insbesondere im Umgang mit dem „anderen Fussball“, also bei Zeitspiel, taktischen Fouls und dem bewussten Generieren von Schiedsrichterpfiffen. Dieses Spiel zeigt, dass im Mannschaftssport neben Talent auch Erfahrung und Cleverness in den taktischen Feinheiten des Spiels notwendig sind, um auf hohem Niveau erfolgreich zu sein.

Besonders bitter fiel die Verletzung des 2. Kapitän Ramon Beck ins Gewicht, der mit höchster Wahrscheinlichkeit bis zum Ende der Vorrunde und möglicherweise darüber hinaus ausfallen wird. Wir wünschen ihm eine gute und schnelle Genesung.

Tore: : 43 Minute: 1:0 Adriano Martino, 68. Min 1:1 Tomas Neziraj, 90. Min: 2:1 Aaron Aerne

FC Amriswil: G. Neziraj, Schöpf  (46. Lopes Santos), Lopez Vilanova, Grubenmann, Ramadani (61. Höhener),  Schmid, Muharemi (C), Beck (16. Demirel), Islami, T. Neziraj, Zanetti

FC Neukirch-Egnach: Humljan (76. Helfenberger), Van Laarschot (60. Aerne), Altherr, M. Moser (66. Allenspach), Schwitzer, Wüst, Oswald (89. Michel), Saiti, Gantenbei, Martino (C), A. Moser (97. Züger)